Luzker Burg
Die Burg von Luzk oder Lubart-Burg ist das Wahrzeichen von Luzk und wurde im 14. Jahrhundert von Fürst Lubart, dem Sohn des litauischen Großfürsten Gediminas, gegründet. An der Stelle der Burg befand sich früher eine kleine Siedlung, die noch zu Zeiten Wladimir des Großen entstand. Damals war die Burg noch nicht so mächtig und wehrhaft wie unter den litauischen Fürsten, aber bereits 1069 hielt sie der Belagerung durch polnische Truppen unter König Bolesław II. dem Tapferen stand, die auf Kiew vorrückten. Die Burg steht auf einem hohen Hügel am Zusammenfluss der beiden Flüsse Styr und Luchitsa. Von diesem Ort aus hat man einen guten Überblick über die Umgebung und konnte die nordwestlichen Grenzen von Wolhynien leicht verteidigen. Die Burg wehrte mehrfach Überfälle der Tataren ab und hielt Belagerungen durch polnische Truppen stand. Im 17. Jahrhundert wurden die Mauern der Festung als Gefängnis für lokale Adlige und gefangene Soldaten genutzt. Im Laufe ihrer Geschichte erfüllte sie immer wieder verschiedene Funktionen: Sie war Residenz der Fürsten, Verwaltungszentrum und Haftanstalt. Die erhaltenen Türme, Tore und Mauern aus dem 14. bis 15. Jahrhundert vermitteln einen Eindruck vom mittelalterlichen Leben und der Architektur der Burg. Im Falle einer plötzlichen Belagerung suchten die Einwohner von Luzk Zuflucht innerhalb der Burg und vertrauten auf ihre sicheren Mauern. Die Burg ist für Besucher geöffnet, die im Innenhof spazieren gehen, den Turm besteigen und die Stadt von oben betrachten können. Die Innenausstellungen erzählen von der Geschichte der Burg, dem Alltag ihrer mittelalterlichen Bewohner und der Bedeutung der Festung im Mittelalter. Unter den lokalen Legenden sind besonders die Geschichten über unterirdische Gänge bekannt, die die Burg mit verschiedenen Teilen der Stadt verbanden. Archäologen haben die Existenz einiger dieser Gänge bestätigt.
